Mit Bloodhound Hubert auf den Spuren von Zvoja (her Story in English)

Eine Panorama Collage von Zvoja’s Wanderstrecke – dies ist aber nur ein Teil davon!
Sie lief über die Strasse, die man rechts erkennen kann - bis auf den Hügel – man soll sie sogar auf der anderen Seite des Hügels gesehen haben.

 

 

Zvoja’s Geschichte . . . .

Ende Juli 2004 wurde unser I-Wurf vom Sölring Hüs geboren. Die zweite Hündin dieses Wurfes kam regungslos zur Welt. Sie war ganz blass, beinahe tot – doch ich konnte sie mit Beatmung und Massagen zum Leben erwecken. Von da an wusste ich: DAS war MEINE Hündin. Sie sollte bleiben – es war wie ein Zeichen.

In den folgenden Wochen entwickelte sie sich zu einer ganz entzückenden kleinen Hündin, voller Charme, zart im Wesen, anschmiegsam, manchmal ein wenig schüchtern. Sie wurde schöner und schöner – nahm immer mehr Platz in unseren Herzen ein. Mein Mann war ebenso wie ich verliebt in die kleine Zvoja.

Wir bemerkten immer häufiger, dass  Zvoja leider mit unserem robusten Rudel nicht so ganz klar kam. Es gab immer öfter Situationen, in denen sie nicht wirklich frei und entspannt erschien.

So entschieden wir uns nach endlosen Diskussionen, Überlegungen und Gesprächen, sie in ein ruhigeres Zuhause – mit vielleicht einem oder maximal zwei Barsois – abzugeben.

Kaum hatte ich dies veröffentlicht, meldete sich ein nettes Ehepaar aus Schwaben. Nach drei Besuchstagen hier bei uns und gegenseitigem kennen lernen hatten wir alle das Gefühl, es passt! Zvoja kann in ihr neues Zuhause umziehen.

So fuhren Herr und Frau Strauss mitsamt Ciri – Zvoja’s neuer Gefährtin, an einem Sonntag Anfang März 2005 mit Zvoja, inzwischen 7 Monate alt, gen Süden.

Es tat meinem Mann und mir entsetzlich weh, sie abgeben zu müssen, war sie doch genau von dem Wesen, was wir beide uns immer gewünscht hatten. Zvoja war ihrer Großmutter Mogly so sehr ähnlich. Es war ein schwerer, tränenreicher Abschied – wir hingen sehr an ihr – doch manchmal ist es besser loszulassen.

Eine Woche später, meine Schwester und ich saßen gerade beim Frühstück – bekam ich die Nachricht, dass Zvoja bereits seit Freitagnachmittag entlaufen sei – mitsamt Leine war sie entwischt.

Mir wurde ganz schlecht bei dem Gedanken, dass unsere kleine Maus, die bisher kaum etwas von der Welt gesehen hatte, nun in einer für sie völlig unbekannten Gegend, alleine unterwegs war.

Hatte sie überhaupt eine Chance? Es war noch Winter – nachts Temperaturen um Minus 10° Celsius – viel Schnee. Wovon sollte sie sich denn ernähren? Die vielen Gefahren, die lauerten . . .  ich mochte es mir gar nicht ausmalen.

Punkt 1: dort ist Zvoja weggelaufen
Punkt 2: hier war sie auch, bevor sie sich in
Schlat „niedergelassen“ hat

 

Ich nahm sofort das Telefon, rief Freunde und Bekannte im Raum Stuttgart und Göppingen an. Danach setzte mich an den Computer und suchte mir alle möglichen Daten, Telefonnummern und sonstige, hilfreich erscheinende Informationen heraus. Auch setzte ich mich sofort mit TASSO in Verbindung, um Zvoja dort in die Vermisstenliste aufnehmen zu lassen. Veröffentlichungen in allen Barsoilisten, Barsoifreunde, Barsoi.Net und European-Borzoi mit der Bitte, die Nachricht von Zvoja’s Verschwinden zu verbreiten, sollten ebenfalls helfen.

Dann begann eine nicht enden wollende Zeit für uns alle. Immer wieder Anrufe aus Göppingen – nichts Neues. Niemand hatte sie gesehen. Zeitungsinserate, Suchplakate,  Suchaktionen von Familie Strauss – alles ohne Erfolg. Die zugeschneiten Wege, dann später Regen und Matsch, machten die Suche nicht einfacher.

Nach etwa einer Woche wurde Zvoja immer öfter in Schlat, ca. 10 km von Göppingen entfernt, gesehen. Häufig am Ortsrand, am Waldsaum und meist gegen Abend. Doch alle Versuche von Polizei, Hundebesitzern und anderen Helfern, sie einzufangen waren vergebens. Sie rannte sofort weg.

Noch einmal verschickte ich E-mails an Bürger in der betroffenen Region, diverse Organisationen und Einrichtungen wie Reitställe, Flugplätze, Tierschutz- und Wandervereine etc. mit der Bitte um Unterstützung. Wieder wurden Suchplakate aufgehängt, noch mal Zeitungsinserate geschaltet und Einwohner in Schlat auf Zvoja angesprochen.

Langsam zeigte die Aktion erste  Erfolge. Es gingen immer öfter Anrufe aufmerksamer Bürger bei uns ein, die sie gesehen hatten. Wir trugen die Punkte, an denen Zvoja gesehen worden war in einer Umgebungskarte ein, und konnten so ein „Bewegungsprofil“ von ihr erstellen.

Unsere Schweizer Freunde Ernst und Emmi Schorro halfen uns mit Ideen und vermittelten uns u.a. zu Frau Peruzzi, die mit ihren Barsois Mantrail macht – doch leider eben nur auf Menschen, wie auch ein Bloodhound Club in der Schweiz. Wir erhielten wertvolle Tipps von ihr und auch von einer anderen Schweizerin mit einem Otterhund als Spürhund.

Um für alle Fälle gerüstet zu sein hatte ich in der Zwischenzeit 2 Männer mit Betäubungsgewehren und einem Betäubungsblasrohr organisiert. Um diese Waffen sinnvoll einsetzen zu können, mussten wir sicher sein, dass sich Zvoja zu bestimmten Zeiten an bestimmten Plätzen aufhält.

Immer wieder gab es 2-3 Tage an denen niemand sie gesehen hatte. Da sie mit ihren neuen Besitzern noch kein Vertrauensverhältnis aufbauen konnte, überlegte ich nach Schlat zu fahren, um sie selbst zu suchen. Ihr Bewegungsprofil war jedoch noch zu unklar. Sie war nun schon mehr als 2 Wochen allein in der Wildnis – unsere arme kleine Zvoja. Ich machte mir große Sorgen, Ist sie evtl. verletzt? Ob sie wohl etwas zu Fressen fand? Gab es ausreichend Wasser für sie? Was, wenn sich ihre Leine im Unterholz verfängt? Dies wäre ihr sicheres Todesurteil, dann gäbe es für sie keine Chance mehr.

In der Woche nach Ostern stand dann mein Entschluss fest. Ich fliege nach Stuttgart!  Bekannte boten an, mich abzuholen und sich an der Suche zu beteiligen. Nun hieß es, hier alles zu organisieren – meine Freundin Brigitte Döring (Barsois vom Tollhaus) zu bitten, bei uns einzuhüten (da gerade Ferien waren, konnten ihr Mann und ihre Kinder ihre Barsois versorgen), wichtige Dinge noch schnell erledigen, Utensilien die zum Suchen hilfreich sein könnten suchen oder noch besorgen etc.

Alles war bereit, Tickets gekauft, Tasche gepackt, Hotel gebucht, Flug und Abholung waren organisiert. Dann besprach ich noch einmal alles mit Brigitte und uns kam eine noch bessere Idee. Wir beschlossen, gemeinsam mit dem Auto zu fahren und ihren Bloodhound Hubert mitzunehmen. Falls wir Zvoja nicht selber sehen, könnten wir mit seiner Hilfe aber ihre Spur aufnehmen. Die Voraussetzungen waren gut. Der Wetterbericht sagte einige sonnige Tage vorher. Bei Regenwetter hätte Hubert Schwierigkeiten gehabt, ihre Spur zu verfolgen.

Bloodhounds werden überwiegend in den USA erfolgreich als Spürhunde eingesetzt. Sie suchen mit einer enormen Präzision – jedoch etwas anders als die üblichen hier bekannten Spürhunde (mehr dazu kann Ihnen Frau Döring beantworten). Hubert ist knapp 3 Jahre alt und absolviert seine Ausbildung in Holland. Einmal im Monat wird dort trainiert. In Schlat sollte es Huberts erster scharfer Einsatz werden.

Unser Plan stand fest. Nun musste nur noch jemand zum Einhüten kommen. Ich rief meine Freundin Ingrid Lorenz, von Baltrum an, die spontan zusagte und gemeinsam mit Brigittes Tochter Anna hier bei uns alle Hunde versorgte. So fuhren Brigitte, Hubert und ich am Donnerstag gegen 07:30 los gen Süden. Alles lief reibungslos, die Autobahn war frei, und so waren wir bereits kurz vor 14 Uhr in unsrem Hotel in Schlat. Dort trafen wir uns mit dem in der Zwischenzeit von Petra Etzel organisierten „Zvoja-Such-Team“.

Petra Etzel, Eigentümerin von Zvojas Schwester Ibuschka, hatte 2 Freundinnen mitsamt Kindern mitgebracht und Herr Strauss war auch zur Stelle. Nach einem ersten Suchplan und einer kleinen Stärkung machten wir uns auf den Weg, dorthin, wo Zvoja 2 Tage zuvor gesehen wurde. Wir durften uns im Hotel „zum Lamm“ in Schlat netterweise Umgebungskarten kopieren – diese hatte jeder von uns und so  konnten wir genau einteilen, welches Team in welchem Abschnitt suchte.

Jedes Team war ausgerüstet mit Handy, Karte, Taschenlampe und Fernglas – so konnten wir uns untereinander immer verständigen und auch zeitweise sehen. Bedingt durch die günstige Topographie, teilten wir unsere Suche so auf, dass ein Team die Hügel von oben einsehen konnte, ein Team von rechts, ein Team von links und ein Team von unten. Die Arbeitsteilung im Team wurde nun an das Gelände angepasst. Einer lief, einer fuhr mit dem Auto die Gegend ab. Wir verteilten noch einmal unsere Handynummern im Ort und baten die Schlater um noch mehr Aufmerksamkeit.

Die Obstgärten und Felder durch die Zvoja zog.

Gegen 17 Uhr dann plötzlich ein Anruf - - - - -  Zvoja wurde gesehen. Brigitte und ich fuhren sofort hin - mein Herz raste vor Aufregung, Tränen flossen – ich war restlos fertig, zittrig - -  finden wir sie? Hört sie? Reagiert sie? In welchem Zustand ist sie? Alles ging mir in diesem Moment durch den Kopf. Oben auf dem Hügel angekommen sahen wir sie – sie lief mit schnellen Schritten auf einer Wiese oben am Hang – zügig, schnell, sicher, von weitem sah sie o.k. aus. Gott sei Dank! Offensichtlich nicht verletzt.

Wir fuhren auf dem befestigten Wanderweg hinter ihr her – doch sie war zu weit weg. Ich hielt an und rief ihren Namen – Zvoja blieb kurz stehen – setzte ihre Flucht dann aber im gestreckten Galopp fort. Wir fuhren mit dem Auto hinterher – bis zum Ende des Weges. Zvoja war inzwischen im Wald verschwunden.

NUN kam Huberts Einsatz. Brigitte legte ihm das Suchgeschirr an, lies ihn an einem Spielzeug von Zvoja (es war in eine kleine Plastiktüte gesteckt, damit sich der Geruch besser hält) kurz riechen und in Windeseile setzte sich Hubert mitsamt Brigitte, die an seiner 8 Meter Leine hing, in Bewegung Richtung Wald.

Bloodhound Hubert mit Suchgeschirr

 

Ich fuhr mit dem Auto zurück auf die andere Seite des Hügels. Dort kamen nach ca. 30 Minuten erschöpft Brigitte und Hubert an – sie hatten Zvoja verloren. Zu viele Spuren von ihr waren dort in dem Gebiet.

Das „Petra-Team“ beobachtet alles von einem anderen Hügel aus –  sie sahen Rehe weg springen – doch keine Zvoja. Wir waren alle erschlagen, Die Hoffnung schwand, nachdem wir gesehen hatten, in welcher Panik diese kleine 7 Monate alte Hündin weglief. Ich musste an die Worte so mancher Züchter denken: „Besonders Barsois verwildern ganz schnell – ob sie die jemals wieder bekommen, ist fraglich.“

Wir gingen die Gegend noch eine Weile ab, legten in einem Heuschober Futter aus und begaben uns dann aber ins Hotel, um für die Nacht und den kommenden Tag zu planen. Jeder brachte seine Ideen ein. Die Suchmannschaft konnte sich erst gegen Mittag wieder zusammen finden. Petra und ihre Freundinnen, Simone und Sabine, hatten ihre Pläne bereits für den Donnerstag umgeschmissen. Nun mussten sie für Freitag Termine umplanen, ihre eigenen Familien und Tiere versorgt wissen etc. – alles für die kleine Zvoja.

Wir verabredeten uns also für Freitagmittag. Ein Einwohner von Schlat kam gerade als wir aufbrachen, um uns mitzuteilen, dass er Zvoja am Waldrand laufen sah. Wir machten uns sofort dorthin auf den Weg – aber leider war sie schon weiter gezogen.

Brigitte und ich fuhren zu meiner Freundin Uschi, die im 3 km entfernten Eschenbach eine Tierheilpraxis und einen Futterladen betreibt. Ich hatte ihr Anfang des Jahres Haare von Zvoja zur Haaranalyse geschickt. Diese nutzten wir nun für eine Geistheilung. Zvoja „erschien“ in sehr desolatem Gemütszustand und wir hofften alle, auf diese Art und Weise Zugang zu ihr zu bekommen, ohne zu wissen, ob das funktioniert. Übersinnliches? – Egal, wenn es hilft!

Brigitte, Hubert und ich machten noch einen Abendrundgang durch Schlat – immer dort, wo man Zvoja öfter in den Abend- oder Morgenstunden gesehen hatte. Nichts – keine Spur, also gingen wir ins Hotel – wir waren hundemüde und erschöpft.

Herr Strauss rief uns am nächsten morgen an. Er hatte den Heuschober kontrolliert – doch das Futter war unberührt. Er fuhr  zurück nach Hause, denn er brauchte dringend einige Stunden Schlaf nach einem anstrengenden Nachdienst, wollte aber gegen Mittag wieder zu uns stoßen.

Nach einem ausgiebigen, guten Frühstück setze ich Brigitte und Hubert auf einem der Hügel ab – sie wollte in die Richtung laufen, wo wir Zvoja am Vortag gesehen hatten, immer am Waldrand entlang. Ich war eingeteilt, die Gegend abzufahren und Futterstellen zu erkunden.

Petra hatte leichtes Betäubungsmittel besorgt – ungefährlich, selbst in Überdosis. Wir erhofften uns, dass Zvoja eine der 4 geplanten Stellen finden würde und das präparierte Futter frisst. Der Futterposten sollte beobachten, wo sie hinläuft und sicherstellen, dass nicht ein anderes Tier von dem präparierten Futter frisst. Nach ca. 15 Minuten würde die Eirkung des Betäubungsmittels einsetzen, dann käme Huberts Einsatz. Nur so sahen wir eine Chance sie einfangen zu können.

So hatte ich bis zum Treffpunkt am Mittag vier Futterstellen markiert – die wir mit dem präparierten Futter bestückten. 4 Teams á 2 Personen waren vor Ort – einer im Auto – einer im Umkreis der jeweiligen Futterstelle zu Fuß und zwei fuhren mit dem Auto noch einmal den Ort und die Umgebung ab.

Mich überkam gegen 17 Uhr ein komisches Gefühl – ich musste in die Nähe der Stelle, wo wir Zvoja am Donnerstag gesehen hatten – kaum gedacht, ging mein Handy und Herr Strauss berichtete mir ganz aufgeregt, dass Zvoja sich gerade unterhalb von seinem Beobachtungsposten auf einer Wiese hingelegt hatte. Ich fuhr sofort dorthin, benachrichtigte die anderen Posten, damit diese noch aufmerksamer sein sollten, falls Zvoja wieder flüchtet.

Ehepaar Strauss mit Ciri beim Suchen.

 

Keiner solle aber einen Versuch machen, sie zu rufen, sie zu locken etc. – nur beobachten.

Ich sah mir die Stelle vom höher gelegenen Punkt bei Herrn Strauss an – fuhr dann in die Nähe der Wiese, wo ich mein Auto ca. 50 m von Zvoja entfernt parken konnte. Mein Herz pochte – meine Muskeln waren angespannt – mein Atem stockte – Tränen liefen  . . .  was wird sein? Wird sie mich erkennen? Wird sie wieder weglaufen?

Sie lag hinter einem kleinen Hügel, mit dem Kopf in die entgegen gesetzte Richtung, so dass sie mich nicht kommen sah. Ich betete, dass alles ruhig bleiben solle, kein lärmendes Auto, kein Knallen, kein Krach  - die Welt sollte den Atem anhalten  . . . .  

Sie tat es!

Als ich Zvoja’s Kopf sah, ging ich in die Hocke, schlich mich langsam weiter an – kaum atmend – zitternd - . . . .  nun musste ich sie rufen. Ganz leise fing ich an: grusch-grusch (das ist unser Welpenruf), Zvoooooja . .  . . komm zur Mama . . . grusch-grusch . . . .

Meine Stimme war zittrig – ganz zart und hoch – bloss keinen falschen Ton von mir geben, dachte ich.

Oh Gott – sie hebt den Kopf  - - - -  erkennt sie mich? Hört sich mich? Erinnert sie sich?

Sie steht auf – wie in Zeitlupe - - - -  ganz vorsichtig – immer zum Sprung bereit . . .

Ich spreche weiter: grusch-grusch, Zvoooooja . .  . . ja, das ist die Mama, komm zur Mama . . . grusch-grusch . . . . Zvoja . . .  . Püppilein – komm . . .

Die Welt steht immer noch still – nichts rührt sich – als ob die Natur weiß, wie wichtig diese Situation ist. Ich glaube es haben noch nicht mal die Vögel gesungen und der Wind hielt auch inne . . .

Zvoja bewegt sich ganz langsam, immer weiter in meine Richtung . . . sie setzt einen Fuß vor den anderen - sie kommt immer näher. Ich muss mich zusammen reißen – keine falsche Bewegung, kein falscher Ton - - - -  hoffentlich  - - -  bitte, bitte, lass sie zu mir kommen . . .

Ich spreche weiter, nein - ich flüstere mehr: grusch-grusch, Zvoooooja . .  . . komm zur Mama . . . grusch-grusch . . . .ja, komm  . . . .  komm . . .  bitte Zvoja komm.

Sie ist 1 Meter von mir entfernt, setzt sich hin, macht Pipi und nun weiß ich: sie hat mich erkannt!

Sie kommt weiter zu mir und fällt mir in die Arme - - - ICH HABE SIE WIEDER . . .  . oh Gott, WAS für ein Gefühl. Die Tränen laufen mir herunter – ich freue mich so. Und Zvoja auch – sie springt an mir hoch, sie klammert sich an mir fest, sie lacht mit mir – ich knuddel sie – es ist ein überwältigendes Gefühl – beschreiben – nein, DAS kann man nicht beschreiben – DAS muss man erfühlen.

Am Waldrand auf einer Wiese lag Zvoja und
kam dann auf mein Rufen zu  mir.

 

Und die Welt beginnt wieder zu leben, die Vögel zwitschern, der Wind weht – es wird wieder lebendig um uns herum.

Ich gebe sofort einen Rundruf ab, dass ich sie habe. Frau Strauss ist als erstes an meinem Auto – sie begrüßt Zvoja mit Tränen in den Augen und wir fallen uns in die Arme. Zvoja steigt ohne zu Zögern in mein Auto, ich fahre zum Ortsrand, wo die anderen schon alle freudestrahlend warten. Alle sind glücklich, alle fallen wir uns in die Arme.

Jetzt brauchen wir eine Stärkung – im Hotel sitzen wir noch einige Zeit bei gutem Essen zusammen und lassen die letzten beiden Tage Revue passieren – freuen uns, lachen und sind glücklich. Zvoja aber will das Auto nicht verlassen, sie ist erledigt, restlos fertig und müde. Sie lässt sich wohlig und zufrieden fallen und schläft – wahrscheinlich seit 3 Wochen das erste Mal ohne Angst und mit einem sicheren Gefühl.

Am Samstag fahren Brigitte, Hubert, Zvoja und ich gen Norden – nach Hause. Dort angekommen ist Zvoja gleich wieder mit allem vertraut – sie will sofort zu ihrem alten Rudel, spielt und tobt, legt sich dann erschöpft in ihren Korb.

Eine schlimme Zeit für uns alle ist zu Ende – ein glückliches Ende!

Danke an alle!


Eine Panorama Collage von Zvoja’s Wanderstrecke – dies ist aber nur ein Teil davon!
Ein Blick mit dem Ort im Hintergrund – links geht das Waldgebiet noch weiter.

 

Unsere 7 Monate alte kleine Zvoja war drei Wochen in ihrer neuen, für sie völlig fremden Gegend bei teilweise Eiseskälte unterwegs. Sie war nach 5 Tagen in ihrem neuen Zuhause, unglücklicherweise mitsamt Leine, weggelaufen – 3 endlos scheinende Wochen sind zu Ende - alle sind froh und erleichtert - Zvoja wurde gesund und munter gefunden.

Zvoja bleibt nun bei uns.

Brigitte, Hubert, Inken und Zvoja

 

                                 

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